Hier finden sie folgende Artikel:
moderner Ablaßhandel?
Harald Lesch, zuE-Autos
Ökobilanz von E-Autos
Ein moderner Ablaßhandel?
Für Menschen, die aufs Fliegen nicht verzichten wollen (oder können) gibt es einige Organisationen, die einen Ausgleich anbieten, die bekannteste n sind wohl Athmosfair und Myclimate.
Nach den Angaben des Kunden zu Fluglänge, Maschinentyp, Klasse usw. wird der geschätzte CO -Ausstoß ermittelt und die Kosten für Anteile an einem Projekt, das CO2 einspart dem Kunden in Rechnung gestellt. Die Projekte beziehen sich meist auf den globalen Süden, weil dort mehr Bedarf besteht, zusätzlich soziale Gewinne möglich sind und für eine bestimmte Szumme erheblich mehr Effekt zu erzielen ist. Ein Projekt könnte z. B. der Ersatz der Stromversorgung mit Generator für eine Schule durch eine Solaranlage sein.
Myclimate bietet das gleiche Verfahren für den Betrieb eines PKW an. Von Kritikern wird das gelegentlich als moderner Ablaßhandel bezeichnet. Wenn jemand (der sich´s leisten kann) ein richtig großes Auto mit einem Verbrauch von 15 l/100km kauft und dann sein Gewissen mit einer Kompensation beruhigt, trifft dieser Vorwurf wohl in gewisser Weise zu.
Wenn aber jemand aus irgendwelchen Gründen nicht aufs Auto verzichten kann und wenigstens die Folgen des CO2 – Ausstoßs kompensiert, finnde ich den Vorwurf unangebracht.
Prof. Lesch zu E-Autos
Auf Yutube diskutiert Josef M. Gaßner mit Prof. Harald Lesch in der Reihe Terra X v. 28. 10. 21 über den derzeitigen Stand der Elektromobilität. Dabei sagt M. Lesch, der sich bisher kritisch über E-Mobilität äußerte, inzwischen habe es so große Fortschritte gegeben habe, z. B. bei Lithiumgewinnung und bei Inhaltsstoffen von Akkus, daß er selbst über den Kauf eines (gebrauchten) E-Autos nachdenke.
J. Gaßner stellt u. A. Folgendes dar: die „Laufbahn“ von 5 Liter Benzin , die ein moderner „Verbrenner“ für 100 km verbraucht, stellt sich so dar: das erforderliche Rohöl muß als erstes aus dem Bohrfeld hochgepumpt, dann zum Tanklager, am Hafen dann ins Schiff gepumpt werden, das Schiff braucht zum Fahren Rohöl, dann wird ins Tanklager, dann in die Leitung zur Raffinerie, dann folgt pumpen ins Schiff , in einen LKW pumpen , zur Tankstelle und pumpen in den Autotank, diese Pumpenergie entspricht etwa der Energie, die ein vergleichbares E-Auto für die 100 km braucht.
Die durchschnittliche Motorleistung derzeit verkaufter Autos beträgt übrigens 165 PS
Ökobilanz von E-Autos
zu diesem Thema verfaßte Patrick Freiwah am 30. 9. in der Reihe MDR Wissen
einen Beitrag. Dieser ist durch aus sachlich und positiv, aber eine Aussage erfordert m. E. Eine Korrektur.
Der Autor führt aus: „Auch wer auf Ökostrom setzt, egal ob zu Hause oder an der Ladesäule lädt sein Auto immer noch mit dem deutschen Strommix auf, etwas anderes ist physikalisch auch gar nicht möglich. Der Anteil von Ökostrom im deutschen Stromnetz beträgt z. Z. 42,4%.
Diese Aussage ist zwar physikalisch korrekt, berücksichtigt aber einen entscheidenden Aspekt nicht.
Dazu ein Gedankenexperiment: In einem Land fahren 100 Autos mit dem dort vorhandenen Strommix von 50% Ökostrom. Wenn jetzt ein weiteres Auto dazukommt, das diesen Mix benutzt,
wird die Umwelt mit dem CO2-Ausstoß dieses Autos zusätzlich belastet. Wenn aber ein Auto dazukommt, das reinen Ökostrom aus der eigenen Solaranlage verbraucht, ergibt sich sich für die Umwelt keine weitere Belastung. Das gilt auch dann, wenn der Besitzer an einer öffentlichen Zapfsäule Strom tankt. Der Besitzer kann beruhigt davon ausgehen, daß der Betrieb seines Autos die Umwelt nicht belastet, denn er hat ja sozusagen die Menge an Strom, die er jetzt tankt, vorher aus seiner Solaranlage ins Netz gegeben.